Another Journey
Von Prinzessin Celestia
Kaptel 1.
ich weiß nicht wo ich beginnen soll? Am Anfang oder am Ende, denn letztlich ist alles gleich. Unabhängig davon, ich hoffe es wird sich von selbst ergeben, möchte ich euch ein wenig von mir erzählen.
Mein Name ist Time Shift, ich bin ein etwa dreißig Jahre alter Pegasus Hengst, mit weißem Fell, was, das kann ich euch bestätigen, unheimlich schwer sauber zuhalten ist. Zudem kann man sagen, dass ich mit meinen roten Augen auch nicht unbedingt unauffällig bin. Weil mir das schon damals sehr unangenehm war, dass alle mich anstarrten und ich mich ständig bedroht gefühlt hatte, habe ich beschlossen, mit ein wenig Krafttraining und einen kurzen Schnitt meiner braunen Mähne einen etwas besseren Eindruck zu machen. Zu meiner Verwunderung jedoch mit wenig Erfolg, ich wurde immer weiter angestarrt.
Geboren bin ich übrigens in der Stadt Manehattan, wo ich mich zumindest später in wohliger Anonymität wähnen konnte... Hey ich seh schon, ich sollte doch von Anfang an erzählen! Nun gut, ich hatte mein Cutiemark mit acht Jahren bekommen und zu der Schande meines Vaters war es nicht der alt-ehrwürdige Schild unserer Familie, nein stattdessen war es ein undefinierbares Etwas, was mich immer an einen Anker erinnerte. Von daher, nahm ich es mir zur Aufgabe, einen Beruf auszuüben, in dem ich auch ohne meine Bestimmung zu kennen glücklich werden konnte; so dachte ich zumindest, als ich Lehrer wurde. Ich unterrichtete mehrere Jahre an der Hochschule von Manehattan, später in Fillydelphia, bis mich eines Tages das Schicksal, in Form einer Nachricht, ihrer Majestät Celestia höchst selbst, ereilte.
„Lieber Time Shift,
in Anbetracht deiner langen Lehrzeit und deiner guten Reputation, habe ich mich dazu entschlossen dir eine neue Stelle zu vergeben,“,
'Oh nein nicht schon wieder', dachte ich und ließ mich auf meinen Hintern fallen, nur um einen stechenden Schmerz zu spüren; hatten mir diese Bengel doch schon wieder Heftzwecken auf den Stuhl gelegt! Doch ich schluckte meinen Aufschrei hinunter und las weiter:
„welche vor kurzem in Ponyville frei geworden ist.“
'Ponyville? Das klingt ja wie das letzte Kaff!'
„Ich hoffe du nimmst dies als eine Gelegenheit dich zu erholen...“
'Ich wusste es...'
„ und vielleicht noch etwas über deine Cutiemark herauszufinden.
Mit freundlichen Grüßen,
Celestia und Schwester“
Das war ja mal wieder typisch Celestia, kaum hatte ich mich irgendwo eingelebt, schon sollte ich wieder in eine andere Stadt, oder ein anderes Dorf, wie in diesem Fall. Warum ausgerechnet Ponyville? Ich habe gehört, die einzige Schule dort hätte gerade mal einen Klassenraum und der einzige Lehrer sei auch gleichzeitig der Direktor! Wurde diese Schule nicht von Cherrilee geleitet? Ich kannte sie aus meiner Schulzeit! Sie war einige Klassen unter mir, aber für eine Zeit lang habe ich für sie geschwärmt... wie wohl so ziemlich jeder, der Augen und Ohren hatte. Jedoch hat sie meine Gefühle damals nicht erwidert. Aber das tut hier ja nichts zur Sache. Auf jeden Fall fragte ich mich, warum Ponyville noch einen anderen Lehrer neben ihr brauchte. Nunja, schließlich war es nicht an mir darüber nachzudenken und ich akzeptierte mein Schicksal, da ich ja eh nichts daran ändern konnte, denn Celestias Wort ist ja bekanntlich Gesetz.
Und so begab ich mich noch am selben Tag auf den Weg nach Ponyville, mit nicht mehr als einer Satteltasche voll Bücher und einer Adresse, welche zeitweise mein Heim sein sollte. Die Bibliothek von Ponyville. War ich schon so tief gesunken in einer Bibliothek eines Bauernortes zu übernachten? Zudem noch mit einer Mitbewohnerin? Während des Fluges, dachte ich immer wieder an die Gesichter und an die hunderte von Augen, die mich anstarren würden, wie sie es immer taten, wenn ich irgendwo neu war. Sollte es wohl immer so...
Ein lautes 'Krach' erschall, als ich gegen etwas hartes prallte und benommen zu Boden stürzte.
„Kannst du nicht aufpassen wo du hinfliegst!“, schrie mich eine Stimme an und ich vermutete sofort, dass diese Stimme der Stute gehörte, die nun auf mir lag.
„Was soll das? Hmm?“, das „Hmm“ der blauen Stute mit der regenbogenfarbigen Mähne alleine klang schon eindringlich genug, doch ihr Huf, der allzu schnell meine Wange traf, sprach eine noch deutlicherer Sprache.
„E...e...entschuldigung...“, stotterte ich leise vor mich hin, die Stute immer noch auf mir liegend. Böse sah sie mir mit kirschroten Augen in die Meinen und ich wurde mir plötzlich meiner „außergewöhnlichen Lage“ bewusst. Ich sah in ihren Augen, wie meine Wangen langsam rot wurden. Zugegeben, die Eine mehr als die Andere, da sie ja schon „vorgewärmt“ war. Auch sie schien langsam zu merken, wie das Ganze hier aussehen musste, denn sie sprang nach einigen Momenten der Errötung auf und drehte sich um, als wolle sie nicht, dass ich ihr Gesicht sehe.
„Ähh... pass das nächste mal einfach auf, wo du hinfliegst und wir werden keine Probleme miteinander haben!“, sagte sie und flog davon.
Ich hingegen blieb noch eine Weile liegen, immer wieder schallte der gleiche Satz durch meinen Kopf:
'Diese Mähne... diese Mähne...'
Nachdem mein Geist diese Worte fast gebetsartig immer und immer wieder wiederholt hatte, beschloss ich zu Huf weiterzugehen, um solchen Begegnungen, zumindest heute, aus dem Weg zu gehen.
Und Ponyville schien sowieso nicht mehr weit weg. Also holte ich mit meiner Schnauze eines der Bücher aus meiner Satteltasche und hielt es so, dass ich mit schielenden, roten Augen auf die bedruckten Seiten des Buches sehen und mich ganz der Lektüre widmen konnte. Von Zeit zu Zeit wurde es notwendig, dass ich kurz stehen blieb und mit den Hufen auf die nächste Seite umblätterte. So wanderte ich immer weiter auf den Weg nach Ponyville entlang, ohne zu merken, dass ich bereits die ersten Häuser passierte. Als ich stehen blieb, um erneut umzublättern, hörte ich eine helle, quietschige Stimme, die immer näher auf mich zusteuerte. Ich sah auf, meine Augen auf zwei, nein ein rosa Pony gerichtet, wie dieses immer näher kam.
'Meine Augen müssen immer noch ein wenig schielen, wenn ich gleich zwei mal ein und das selbe, pinke Pony sehe.'
„Ich habe dich noch nie hier gesehen! Und wenn ich dich noch nie hier gesehen habe, dann heißt das, dass du neu sein musst, weil ich...“ Plötzlich platzte hinter mir ein Fass auf und Wasser spritzte auf mein Fell. Als ich mich umdrehte, stand das pinke Pony an eben dieser Stelle, wo vorher das Fass gestanden hatte. „...weil ich doch jeden hier in Ponyville kenne!“ Sie grinste mich breit an und tat so als wäre ihr eiliger Positionswechsel das Normalste in Equestria. Dann setzten mir zwei rosa Hufe, welche nun von hinten kamen, einen kleinen Partyhut auf und ich zuckte zusammen. Wie eine Eule versuchte ich meinen Hals um hundertachtzig Grad zu drehen, leider gelangen mir davon nur neunzig. Dies aber reichte dem Pony, um mir eine Tröte in den Mund zu stecken und in unglaublicher Geschwindigkeit zu sagen:
„Hi, ich bin Pinkie Pie, meine Freunde nennen mich Pinkie, wenn du willst kannst du mein Freund sein... Wie heißt du?“
Ich war mir sicher, dass mein Kiefer bis zum Boden geklappt war und mein weißes Kinn nun zusehends dreckiger werden würde.
„Was... wie... wo … was...“, stotterte ich. Verdammt habe ich an dem Tag viel gestottert!
„Du warst doch eben noch dort... ich meine hier, wie bist du... wie hast du...“
„Hmm...“, Pinkie rieb sich ihr Kinn, als würde sie ernsthaft darüber nachdenken, was ich meinte. Dann fuhr sie mit einem Kichern fort:
„Hey, ich hab da noch etwas für dich!“
Unwissend, über das nun Folgende, aber doch misstrauisch, formulierte ich ein „Danke“, welches eher eine Frage war.
Ich sah, wie sie hinter ihren Rücken griff und vermutete etwas wie einen Kuchen, oder ein kleines, in Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen. Doch:
„Eine Kanone?“, meine Augen weiteten sich und ich hätte schwören können, dass sie doppelt so groß waren wie sonst. „Was willst du mit einer...“
Zu spät, denn nur wenige Sekunden später, erschall ein lauter Knall und Unmengen an Konfetti und eine klebrige, rosa Masse schoss mir um die Ohren, die Beine und auch sonst überall hin.
„Oh das ist neu!“, sagte sie fröhlich. Ich stand nur da, einfach nur da. Ich ließ die Tröte aus meiner Schnauze fallen, sie landete genau neben dem nun völlig zerschundenen Buch. Pinkie hingegen schien das gar nicht zu stören und als ein weißes Einhorn, eine wahre Schönheit, an uns vorbei schritt, zog sich ihre ganze Aufmerksamkeit auf die unbekannte Schöne. Wie ein nervöser Pudel, hüpfte sie um sie her und sprach so schnell, dass ich kein Wort verstand. Ich seufzte, versuchte mir ein wenig den Dreck und die klebrige Masse von meinem Fell zu klopfen, steckte mein Buch ein und setzte meinen Weg fort, nun jedoch ohne irgend eine Ablenkung.
In der Ferne sah ich bereits eine kleine Brücke, die über einen noch kleineren Fluss führte.
'Wie idyllisch; was für ein Kaff!'
Als ich jedoch näher kam, sah ich bereits, dass ein großer, mit Erde beladener karren die Brücke versperrte.
'Bestimmt ist das wieder so eine Marotte dieser Verrückten hier! Aber diesmal nicht! Nicht mit mir!'
Also spannte ich meine Flügel, wie schön war es doch ein Pegasus zu sein, oder auch nicht. Denn das rosa Zeug, verklebte nun meine Federn, sodass meine Flügel quasi nutzlos waren.
Und da kam sie auch schon, die Nächste Verrückte aus diesem Dorf! Ein orangenes Pony, mit blonder, zusammengebundener Mähne und einem Cowboyhut kam hinter dem Wagen hervor und schnurstracks auf mich zu.
„Howdy Partner!“, sagte sie mit einem Akzent, den ich nicht richtig einordnen konnte. „Du siehst aus als könntest du anpacken!“
„Nun... äh ja, danke ich trainiere auch hart dafür!“, versicherte ich ihr, stolz die Brust gehoben und mein bestes Grinsen im Gesicht. Was war ich nur für ein Idiot!
„Wunderbar Sugarcube. Dann kannst du mir mit Sicherheit helfen, den Wagen über die Brücke zu ziehen. Leider ist bei den Bauarbeiten am Rathaus etwas mehr Erde angefallen als üblich.“, sie blickte in den Himmel und fluchte kurz: „Derpy!“
Sahen meine Augen wirklich immer noch so schlimm aus?
„Nun, ähm eigentlich habe ich es eilig, ich muss schnellstens zur Bibliothek und...“
„Prima, in die Richtung muss ich auch! Und mit deiner Hilfe, kriegen wir das Mitsicherheit schnell hin. Ansonsten müsste ich auf meinen Bruder Big Mac warten...und er ist nicht gerade der Schnellste.“
„Na gut.“ stöhnte ich.
„Gut! Du musst dich nur hinter den Wagen stellen und schieben. Ich ziehe dann vorne.“
Gesagt, getan. Ich stellte mich hinter den Wagen und schob, so gut ich konnte. Langsam, Stück für Stück bewegte er sich und zumindest diesmal, schien alles reibungslos zu laufen.
Und wiedereinmal zu früh gefreut, denn mit einem „Ratsch“, welches mir durch jeden meiner Knochen fuhr, rissen die Lederriemen, an denen die Stute zog. Dies hatte zur Folge, dass der Wagen, samt einem rosa, braun weißem Pegasus, die Brücke wieder runter rollte und erst auf dem ebenen Weg halt machte, freilich nicht ohne zuvor die halbe Ladung über mich ergossen zu haben.
„Nun langts aber! Das kann doch wohl nicht wahr sein!“
Rot vor Wut schoss ich aus dem Berg aus Dreck heraus und stürmte an der verdutzten Stute vorbei, eine kleine Drecksspur hinter mir herziehend.
„Sorry Partner!“, rief sie mir hinterher, doch alles, wozu ich im Stande war, war ein lautes:
„Geschenkt! G-E-S-C-H-E-N-K-T!“
Das wars! Ich war vollends sauer. Doch das Einzige, das mir einfiel war weiterlaufen, nur immer weiter laufen. Nicht stehen bleiben um einem dieser Ponys die Möglichkeit zu geben, noch mehr Schabernack mit mir zu treiben.
Nur wenige Augenblicke später, stand ich endlich vor dem riesigen Baum, welcher wohl für die nächste Zeit mein Heim seien würde. Ich klopfte. Ein kleiner, lila, grüner Drache öffnete die Tür, musterte mich von oben bis unten und sagte schließlich:
„Nein, wir geben keine Almosen.“, und schlug die Tür vor meiner Nase wieder zu.
'Was für ein Tag!'
Kapitel 2.
Ich klopfte erneut. Auch diesmal kam der kleine Drache wieder an die Tür, jedoch wesentlich unruhiger als vorher.
„Sieh mal,“, sagte er belehrend. „Twilight ist gerade beim Aufräumen, Büchersortieren und … nun ja, Listen erstellen.“ Er rollte mit seinen Augen, als er das Wort „Listen“ aussprach. „Wir haben wirklich keine Zeit für...“
Ich hatte die Nüstern voll, voll von dem ganzen Dreck dieses vollkommen wahnsinnigen Dorfes.
'Verdammt! Das ist eine Bibliothek! Warum klopfe ich überhaupt?'
Und mit dieser Erkenntnis, drückte ich die Tür einfach noch ein wenig weiter auf und ging an dem kleinen Drachen vorbei, der nun, wild mit den Armen fuchtelnd, hinter mir her lief. Als ich die „Bibliothek“ betreten hatte, schnaubte ich laut aus.
'Sogar mein altes „Heim“ hatte eine größere Auswahl an Büchern.'
In der Mitte des Raumes stand ein Einhorn mit lavendelfarbenen Fell und ließ eine Reihe von Büchern mithilfe ihrer magischen Kräfte um sich herum kreisen. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben, denn ein Buch löste sich aus dem Kreis heraus, machte einen weiten Bogen und... traf mich natürlich an meiner noch unversehrten Wange.
„Auuu!“, schrie ich laut und hielt mir meine Wange.
Das Einhorn drehte sich blitzartig um und starrte mich an. Doch die Art und Weise, wie sie es tat, ließ mich ernsthaft darüber nachdenken, ob dieses Pony nicht besser in einem Sanatorium aufgehoben wäre. Als schließlich noch die Bücher, die vor einigen Sekunden noch in der Luft verharrt hatten, zu Boden fielen, sah ich, wie sich langsam lodernde Flammen in ihren Augen ausbreiteten. Der kleine Drache, der gerade noch neben mir gestanden hatte, war hinter einem Berg aus Büchern verschwunden und hielt beide Krallen schützend über seinen Kopf.
„Hallo, ich...“, war dann auch schon alles, was ich noch sagen konnte, bevor mich ein feuriges Inferno traf und auch die letzten weißen Stellen meines Felles versengte.
Wenige Momente später, kam diese Wahnsinnige auf mich zu galoppiert und alles, was mir einfiel, war rückwärts zu taumeln und meinen Rücken fest gegen die Wand zu pressen, meine Vorderhufe in Abwehrhaltung.
„Komm...komm...komm mir nicht zu nahe!“, stotterte ich, schon wieder.
„Oh, es tut mir so leid!“, entfuhr es der Stute. „Ich hoffe Sie haben sich nicht weh getan!“
„Nein, nein. Geht schon.“, keuchte ich erleichtert. „Wenigstens weiß ich jetzt wie sich ein Stück Holzkohle fühlt.“, schob ich noch mit einem zynischen Unterton nach.
Die Stute blieb einen Moment lang stehen und sah betreten zu Boden. Meine Chance, wieder normal auf die Hufe zu kommen und mich langsam dem Ausgang entgegen zu schleichen. Doch auch daraus wurde nichts. Die seltsame, klebrige Masse, mit der mich zuvor diese Pinkie Pie eingejaucht hatte, begann mit der Wand zu verschmelzen und langsam zu erstarren. Roch es etwa nach... Bonbons?
Ich zerrte und riss, konnte mich aber nicht befreien. Auch die lila Stute schien das zu bemerken und packte mich mit Hilfe ihrer Magie. Ich spürte, wie diese an mir zerrte. Und plötzlich, mit einem „Ratsch“, das von einem weiterem Aufschrei meinerseits begleitet wurde, löste ich mich von der Wand. Mit meinen Vorderhufen voran, rutschte ich über den Boden, auf das Einhorn zu und blieb kurz vor ihren Hufen stehen. Ich sah zu ihr hoch und ihr schockierter Blick ging über mich hinweg, direkt auf die Wand. Wir verharrten so eine ganze Weile, dann stellte ich die Frage, deren Antwort ich schon fürchtete zu kennen:
„Was... was ist da?“
Erst reagierte sie nicht, doch schließlich rief sie:
„Spike! Spike! Hol Fluttershy! Schnell!“
Sie ergriff mich erneut mit ihrer Magie und richtete mich auf, sah allerdings nach wie vor an die Wand hinter mir. Auch ich wollte jetzt einen Blick riskieren und drehte mich der Wand zu.
Mit einem Aufschrei fuhr ich zurück. Neben der rosa Bonbon Masse hing auch die Hälfte meines Rückenfells und vermutlich alle Federn meines linken Flügels an der Wand.
'Wie eine Trophäe dieser Verrückten!', ging es mir durch den Kopf.
Ich weiß nicht wie lange wir noch dastanden und einfach nur auf die Wand schauten, aber nach einiger Zeit wurde die Tür aufgestoßen und der Drache, vermutlich Spike, betrat den Raum mit einem hellgelben Pony mit rosa Mähne, welches, wie ich richtig vermutete, Fluttershy war.
„Hier bin ich Twilight! Was gibt es?“ Obwohl ihre Stimme noch aufgeregter war als die von Pinkie Pie gewesen war, konnte ich sie wesentlich besser verstehen, denn ihre war leise und unglaublich ruhig. Ihr Blick fiel auf meinen Rücken und meinen kahlen Flügel, der nun leicht nach oben ab stand.
„Oh du armes, armes Ding!“, flüsterte und schrie sie zugleich. Dann, wie ein Blitz, kam sie auf mich zu gerannt und ich wich, inzwischen fast automatisch, zurück. Kurz vor der Wand blieb ich jedoch stehen. Ich wollte wenigstens noch ein wenig Fell behalten. Sie blieb ebenfalls stehen und wandte sich zu Twilight:
„Was ist mit ihm passiert? Wer ist er?“, fragte sie aufgeregt.
„Ich... ich weiß es nicht. Wer bist du?“ Sie sah mich bei dieser Frage an, als hätte sie mich zum ersten Mal gesehen.
Ich entspannte mich wieder etwas, dann antwortete ich:
„Ich bin Time Shift, ich wurde von Prinzessin Ce...“
„Time Shift? Oh nein! Celestia wird mich auf den Mond verbannen, mich in einen Käfig stecken und dann den Mond verbannen!“, schrie sie manisch.
„Twilight, bist du dir sicher, dass das die richtige Reihenfolge war?“, fragte Fluttershy höflich, schüttelte dann jedoch den Kopf, als diese nicht reagierte und kam weiter auf mich zu.
„Und Sie Herr Shift, folgen mir jetzt bitte... wenn es ihnen nichts ausmacht.“
„Och muss das unbedingt sein?“, fragte ich, den Tränen nahe. Was immer noch auf mich zukommen mag, bei diesen... diesen Verrückten. Ich war mir sicher, das es immer noch schlimmer werden konnte.
„Wenn Sie ihren Flügel wieder benutzen und Fell auf dem Rücken haben wollen, dann ja... aber Sie müssen natürlich nicht!“
Ich rollte mit meinen Augen, ging jedoch auf sie zu und willigte ein:
„Also schön!“
'Als ob ich wirklich eine Wahl hätte.'
Sie verließ vor mir die Bibliothek, murmelte noch ein:
„Aufwiedersehn Twilight.“, und ließ das lila Pony mit dem Drachen, der nun unschlüssig und ein wenig hilflos neben ihr stand, zurück. Ich folgte ihr und war heilfroh, als mein letzter Huf die Bibliothek verlassen hatte.
Ich lief eine weile neben Fluttershy her, gesprochen haben wir, wenn ich mich richtig erinnere, jedoch kein Wort. Ja, ihr Name passte wirklich zu ihr, hatte ich doch noch nie eine Wesen gesehen, welches schüchterner war als sie.
Kurz vor einem kleinen Baum, welcher anscheinend auch eine Behausung war, blieben wir stehen. Fluttershy stellte sich unter eine kleine Wolke, welche relativ nah über dem Boden hing und rief leise:
„Rainbow Dash, huhu Rainbow Dash!“
Auf der Wolke regte sich etwas und ein paar blaue Hufe, mit denen mein Gesicht schon Bekanntschaft gemacht hatte, streckten sich über den Rand der Wolke hinaus.
„Was ist denn Fluttershy? Du weißt doch, dass ich gerade ein Nickerchen halte!“, kam es von der Wolke, mit einer mir bereits bekannten Stimme.
„Herr Shift braucht deine Hilfe, er...“
„Halt!“, unterbrach ich sie, schnell aber leise. „Ich halte es für keine gute Idee, ausgerechnet sie...“
„Shift?“, kam die Antwort von der Wolke. „Diesen Namen habe ich ja noch nie hier gehört. Wer ist das denn?“
Die blauen Hufe klammerten sich nun um den Rand der Wolke und für einen Moment sah mich eine völlig verdutzte Stute aus kirschroten Augen an. Dann, als wäre ich nicht anwesend, verschwand sie wieder rücklinks auf der Wolke und ein lautes, schadenfrohes Lachen erfüllte nun meine ganze Geräuschwelt.
„Entschuldigen Sie, Herr Shift, sie meint das gar nicht so.“
„Haha! Das ist einfach zu komisch! Wie ein gerupftes Hühnchen.“ Rief Rainbow Dash, wie um die Worte Fluttershys noch lächerlicher wirken zu lassen.
'Na toll! Vom Regen in die Traufe!'
„Ähm... Rainbow, vielleicht könntest du Herrn Shift eben abspülen, damit der gröbste Dreck schon mal runter ist?“
Ich war mir sicher, dass ihre Frage zu leise war, um die schadenfrohe Stute zu erreichen, doch ich sollte mich irren:
„Kein Problem, das mache ich doch gerne...“
Ich schluckte. Ja, genau das hatte ich befürchtet.
Fluttershy schob mich unter die Wolke, denn freiwillig hätte ich mich niemals darunter begeben. Hinzu kamen noch meine nun langsam aufkeimenden Paranoia:
„Nein! Nein, ich weiß doch was ihr plant! Das ist doch mit Sicherheit eine Gewitterwolke! Ich weiß es doch!“
Und ein strömender Regen ergoss sich über mich, als das blaue Pony begann, auf der Wolke rumzuhüpfen. Keine Blitze, kein weiteres versengtes Fell, nur eine angenehme, erfrischende Dusche, die leider viel zu schnell vorbei war.
Fluttershy kicherte leise, als ich mich wie ein Pudel schüttelte und kleine, rosa Bonbons von meinem Rücken, in den Schlamm unter mir rieselten.
„Danke Rainbow!“, sagte Fluttershy in ihrer unverwechselbaren Stimme. Ich schoss auch gleich noch ein leises: „Ja, danke.“, hinterher und betrat dann das Haus, direkt hinter Fluttershy.
Nun, was hatte ich auch erwartet! Ich würde sagen, die Beschreibung ihres Hauses halte ich kurz, denn ich denke jeder versteht, was unter Bauernstil zu verstehen ist.
„So Herr Shift, wenn es ihnen keine Umstände bereitet, könnten Sie sich dann bitte auf das Bett legen?“
Ungläubig sah ich sie an:
„Bitte, was?“, empörte ich mich. In was war ich hier nur hineingeraten?
Um die Wangen des gelben Ponys bildete sich eine leichter, hell pinker Schimmer. Als sie jedoch antwortete, klang ihre Stimme wie immer; ruhig und höflich.
„Aber nein, Herr Shift. Ich möchte Sie lediglich verbinden.“
Ich atmete auf. Nicht, dass ich ihr wirklich vertraute, das währe in diesem Dorf auch zu viel verlangt, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass dieses schüchterne Pony... nun... äh... „Das“ im Schilde geführt hatte. Also legte ich mich mit dem Bauch auf die schöne, flauschige Bettdecke und wartete. Wenige Minuten später betrat Fluttershy den Raum erneut, in einem Huf eine Salbe, in dem Anderen einen großen Verband.
„Nun Herr Shift, ich habe hier eine kleine Salbe, die wird ihrem Fell und ihren Federn beim Nachwachsen helfen.“
„Ach bitte,“, sagte ich, denn aus irgendeinem Grund fing ich doch an ihr zu vertrauen. „nenn mich doch einfach Time.“
„Okay Herr Time, ich werde ihnen jetzt ein wenig von der Salbe auftragen. Es könnte ein klein wenig zwicken.“
Ich fühlte, wie ihr Huf, mit der kühlen Salbe, meinen Rücken und meinen Flügel einrieb.
Zwicken? Nein, die Salbe zwickte nicht! Sie kitzelte wie wahnsinnig!
Lauthals fing ich an zu lachen und aus irgendeinem Grund, schien ich Fluttershy damit angesteckt zu haben, denn auch sie lachte jetzt leise vor sich hin.
Nach etwa zehn Minuten war ich komplett bandagiert und nun entspannter, als am Anfang meiner Reise.
„Kommen Sie Time! Ich hatte sowieso vor, mich heute mit Rarity bei Aloe und Lotus zu treffen. Am besten, du kommst mit. Ein wenig... nun Veränderung könnte dir nicht schaden.“, die letzten Worte sprach sie so leise, als wolle sie nicht, dass ich sie höre.
„Veränderung? Habe ich mich denn heute nicht schon genug verändert? Ich meine, ich habe nur noch einen funktionierenden Flügel, mein Rücken wurde unfreiwillig enthaart und meine Bücher...Moment, meine Bücher! Wo sind meine Bücher?“
Panisch schweifte mein Blick von einer Ecke des Raumes zur Anderen. Mir wurde bewusst, dass ich meine Satteltasche das letzte Mal bei Twilight gespürt hatte.
„Danke Fluttershy. Bis zum nächsten mal Fluttershy. Ich muss los Fluttershy.“, sagte ich fast gleichzeitig, als ich wie ein Sprinter aus der Tür hinaus stürmte und in Richtung Bibliothek galoppierte.
Und wiedereinmal wurde ich an dieser Verfluchten Brücke aufgehalten Dieses Mal standen jedoch zwei kleinere Karren neben einander im Weg, auf deren hölzernen Sitzen, jeweils eine Stute saß.
'Gibt es denn hier nur Stuten?'
Die Eine, war ein Einhorn, mit einer Lyra auf der Flanke, die Andere ein Erdpony, mit diversen Bonbons als Cutie Mark. Alleine wegen der Bonbons konnte ich sie jetzt schon nicht leiden.
Kapitel 3
„Und da sagte ich zu ihr, also ich sagte: 'Pinkie, wenn ich deine Ware so sehe, dann vernasche ich lieber meine Bonbon!' Und sie nur so: 'Okidokiloki!' Ist denn das zu fassen? Ich kann einfach nicht glauben, dass sie immer noch für die Cakes arbeitet, bei so einer Qualität!“, sagte das Einhorn, seiner Freundin zugewandt.
„Ha! Das ist wirklich unfassbar! Und ihre Feiern werden auch immer schlechter! Als ich das letzte Mal auf einer ihrer Feiern...“
Ich unterbrach das Pony, welches sich anscheinend einen Kehricht darum kümmerte, dass auch noch ein fremder Mithörer anwesend war.
„Jetzt langt's aber! Wie lange soll ich denn noch hier stehen?! Ihr blockiert mit euren Karren die ganze Brücke! Ich muss da durch!“, meine Stimmbänder, ich war mir sicher sie würden reißen, brannten von der enormen Beanspruchung. So ein Verhalten, hatte ich auch noch nie gesehen.
Doch anstatt mich durchzulassen, oder mir wenigstens eine vernünftige Antwort zu geben, sagte das Pony mit den Bonbons auf der Flanke, ohne mich auch nur ansatzweise anzusehen:
„Gleich, Schätzchen!“, und fuhr dann ungeniert mit der Lästertirade fort.
Langsam aber sicher begann ich zu resignieren. Dieses ganze Dorf, ja da war ich mir fast sicher, musste unter irgendeinem magischen Bann von Celestia stehen, nur darauf aus, mich fertig zu machen.
Für gewöhnlich handele ich nicht irrational, das könnt ihr mir glauben, aber diese außergewöhnliche Situation verlangte mir auch den letzten Rest Verstand ab. So drehte ich also um, um mich in die Höhle des Löwen zu begeben. In das Zentrum von Ponyville.
'Ha! Zentrum, das ich nicht lache!'
Es war ein sehr geschäftiges Treiben, welches die Hauptstraßen säumte. Viel geschäftiger, als ich es diesem Nest jemals zugetraut hätte. War mir denn all das auf der Anreise entgangen?
Als ich ein Geschäft passierte, welches frische Blumen im Schaufenster hatte, blieb ich stehen und betrachtete mich in der großen Scheibe.
Neben den Bandagen, den immer noch leicht geröteten Wangen und meinen nun fein mit roten Äderchen gespickten Augen, waren diverse Stellen meines Fells angekokelt und bildeten asymmetrische Muster über meinen ganzen Körper verteilt.
'Du siehst aus wie eine Kuh...', ging es mir durch den Kopf.
Dann wandte ich mich wieder der Straße zu, meinen Kopf leicht hängend, denn ich war mir bewusst, was ich für einen komischen Ersteindruck hinterlassen musste.
Auf der Straße, oder sollte ich sagen dem Weg, kamen mir die verschiedensten Ponys entgegen, unter anderem auch ein Pony, welches mit seiner grünen Mähne, seinem grauen Fell und mangels Cutie Mark, obwohl es schon mindestens zwanzig sein musste, noch bemitleidenswerter aussah als ich. Für einen Moment blickte ich auf.
'Hey, es hätte mich wohl auch schlimmer treffen können! Wenigstens habe ich mein Cutie Mark.', als ich diesen Gedanken in meinen Kopf nach-schallen ließ, wurde mir jedoch bewusst, das ich angesichts meines Cutie Marks, genauso gut keines haben konnte.
'Unnützes Ding!', dachte ich mürrisch und mein Kopf ging wieder auf Sinkflug.
Nach dutzenden weiteren Ponys und einem Greif, die mir auf der Straße begegneten, sah ich ein kleines Fitnessstudio, direkt am Rathaus Platz. Über der Tür hing ein Schild, welches mehr als dilettantisch aussah:
>Roids Fietnestudio. Gebe deinem Muskelm den Besondere Kick!<
'Na super, das einzige Fitnessstudio weit und breit und der Besitzer scheint den Intellekt einer Kartoffel zu haben.'
Trotzdem betrat ich das Studio, welches mit einem klingeln einer Glocke, die an der Tür befestigt war, begleitet wurde. Das Innere des Studios jedoch, war mehr als überraschend! Die neuesten Geräte, in den verschiedensten Ausführungen standen da. Ja sogar den neuen „Flügelstretcher 3000“ hatten sie da. Damit stand mein Entschluss fest! Auch wenn Celestia meine Psyche brechen mochte, meine Physis würde sie nicht auch noch komplett ruinieren.
Also stellte ich mich an den Empfangstresen, hinter dem ein weißes Pegasus, mit roten Augen und kümmerlichen Flügeln, die in keinerlei Verhältnis zu seinen Muskeln waren, stand.
„Ähm Hallo.“, sagte ich zu dem Pony, welches mir erstaunlich ähnlich sah und mir noch ähnlicher gesehen hätte, hätte es nicht Steroide wie Süßigkeiten zu sich genommen. „Ich würde gerne in Ihrem Fitnessstudio trainieren. Ist noch ein Platz frei?“
Die Augen des Hengstes starrten sich kurz gegenseitig an, bevor er mir ein lautes „Yeah!“ mit der Hälfte seines Speichels entgegen schleuderte.
„Ähm... Ich nehme an, dass das nicht ganz umsonst ist?“
„Yeah!“
'Kein Zweifel! Das muss der Besitzer sein.'
„Ist denn wenigstens die erste Probestunde umsonst?“
„Yeah!“
Mit zusammengekniffenen Augen sah ich den Hengst an.
'Will der mich veralbern?'
„Nun ich gehe dann mal zum Bankdrücken...“
„Yeah!“
Damit kehrte mir der Hengst den Rücken zu und betrat einen Raum, auf dessen weit offener Eingangstür >Empleys lonly< stand. Ich kümmerte mich nicht weiter darum und begab mich zu der Bank. Ich legte mich auf den bandagierten Rücken und begann mit den Übungen. Nach einer Weile legte sich jemand auf die Bank neben mir und ich kam nicht umhin, aus Neugierde den Kopf zu drehen und das Pony anzusehen. Es war eine Stute, mit rot, schwarzem Haar und Schweif, ihr Fell war ein helles, fast cremiges Braun und ihre Augen leuchteten orange.
„Hi, ich bin Time Shift. Ich bin neu hier in Ponyville. Wie kommt es, dass eine Schönheit wie du in so einem Kaff lebt?“
Zuerst antwortete sie nicht , dann hängte sie das Gewicht ein und sah mich kurz an.
'Wenn Blicke töten könnten...' Ich wäre mindestens zwei mal explodiert!
„Erstens, bin ich gerne in diesem Kaff! Zweitens leben die meisten meiner Freunde hier und drittens, sollte man sich beim Trainieren nicht ablenken lassen.“
Sie starrte auf meine Hufe, die das Stemmeisen hielten und im gleichen Moment, als ob sie den Worten der Stute gehorchten, unter dem Gewicht zusammenklappten und das Eisen mit voller Härte auf meine Brust donnern ließen. Ich keuchte, doch die Stute unternahm nichts und rief nur laut nach Roid, welcher, begleitet von einem „Yeah“ aus dem Hinterraum gestürmt kam und sich vor uns aufbaute.
Dann geschah das Wunder:
„Was ist denn los Sifa?“, fragte er.
„Dein 'Kunde' hier hat soeben Ponyville in den Dreck gezogen.“ Erneut sah sie mich an. „Wie nanntest du es noch gleich? Ein Kaff, wenn ich mich richtig entsinne!“ Sie grinste breit.
Roid, der große weiße Hengst hingegen schien nicht so amüsiert. Laut schnaubte er aus, dann griff er mit einem Huf das Gewicht und hängte es über mir auf. Noch im gleichen Atemzug packte er mich an meiner Mähne und schliff mich gen Ausgang. Jedoch nicht, ohne mir noch seine scheinbar neu entdeckten Sprachfähigkeiten unter Beweis zu stellen:
„Was denkst du eigentlich, wer du bist? Neu in einer Gemeinde und gleich so über sie herzuziehen! Sei froh, dass ich nicht zur Gewalt neige, denn solch ignorante Ponys wie du widern mich an! Lass dich hier nie wieder blicken!“
Und mit diesen Worten flog ich in hohem Bogen über die Türschwelle und landete in Mitten der Straße. Eine große Staubwolke stieg von ihr empor und ich seufzte. Das wurde inzwischen zur Gewohnheit. Ein blaues Augenpaar erschien über mir und musterte mich.
„Was machst du denn da?“, fragte die helle Stimme Pinkie Pies.
„Ich suche nach meiner Würde. Sie muss mir irgendwo auf den Weg nach Ponyville verloren gegangen sein!“, antwortete ich sarkastisch.
„Okidokiloki!“, rief sie und schmiss sich, mit der Nase voran, zu Boden.
„Was machst du denn da?“ fragte ich erstaunt.
„Na was wohl du Dummerchen! Ich helfe dir suchen!“, sagte sie in einem vergnügten Ton.
Ich hingegen hieb mir nur mit einem Huf ins Gesicht und stand langsam auf.
'Nein, nein! Soviel Irrsinn kann sich nicht mal Celestia ausdenken. Oder?'
„Nun... ich schlage vor, du suchst in Richtung Bibliothek, während ich die andere Richtung übernehme!“, flüsterte ich ihr, betont freundlich, ins Ohr. Sie nickte nur kurz und kroch dann in Richtung Bibliothek.
„Und danke für deine Hilfe!“, rief ich ihr noch hinterher, bevor ich mich auf den Weg zum örtlichen Postamt machte. Ich würde, umgehend, einen Brief an die Prinzessin verfassen, mit einen Gesuch, in die Badlands versetzt zu werden! Selbst die hätten nicht schlimmer sein können.
Bereits auf der Straße standen die Ponys Schlange, um in die völlige überfüllte Poststation zu gelangen. Ich stellte mich, wie gewöhnlich, ganz am Ende an. Vor mir stand eine brauner Hengst mit einer Sanduhr auf den Flanken.
„Was ist denn hier los?“, fragte ich ihn.
Er drehte sich zu mir um und lächelte breit:
„Nun, sagen wir mal, die gute Miss Doo ist ein wenig überfordert.“
„Wer ist denn Miss Doo?“
„Die Leiterin der hiesigen Postfiliale. Ich hatte mich ein paar Jahrzehnte nicht mehr um meine Post gekümmert und das fiel mir vor kurzem auf, oder wird mir auffallen, ganz wie man es nimmt.“
Ich blickte ihn verdutzt an.
„Wird?“, fragte ich ungläubig.
„Ja. Aber sehen Sie doch, es geht voran.“, er zeigte mit einem Huf auf den Eingang, wo im gleichen Moment ein brauner Hengst mit einer Sanduhr als Cutie Mark heraustrat. Er nickte mir freundlich zu, während ich lediglich im Stande war, meine Kinnlade zu Boden fallen zu lassen.
„Wie...“, fragte ich verdutzt.
„Oh, sehen Sie, ich habe schon wieder einen Brief abgegeben.“
Und erneut kam ein und der selbe Hengst aus dem Amt heraus. Langsam stellte sich ein Schwindelgefühl bei mir ein und als sich auch noch die Ganze Schlange zu mir umdrehte und mir freundlich zu winkte, jedes mal das gleiche Lächeln in ein und dem Selben Gesicht, sank ich zu Boden und die Welt um mich herum wurde schwarz. Nur ein letzter, alles beherrschender Gednke durchfuhr mich:
'Verrückt...Ich bin total gaga, plemplem. Meschugge!'